Ausgangslage - Produkte

Der Ackerbau ermöglicht eine Vielzahl an Kulturen anzubauen. Auf den Demoparzellen werden in der Fruchtfolge folgende Kulturen angebaut:

1. Winterweizen2. Wintergerste3. Dinkel4. Hafer5. Triticale6. Mais7. Zuckerrüben8. Raps9. Kartoffeln10. Eiweisserbsen11. Ackerbohnen

 

1.  Winterweizen

Der Weizen ist ein Getreide und stammt ursprünglich  aus dem vorderasiatischen Raum. Er gehört zur Familie der Gräser. Weizen ist diejenige Getreideart mit den höchsten Ansprüchen an Boden und Wasserversorgung. Er benötigt ein ausgeglichenes, nicht zu niederschlagsreiches Klima und ist frosthart bis ca. -20°C.

Aufwand und Ertrag bei einer Anbaufläche von 1 m2 Weizen

Weizen Saat-Ernte

 

Weizen als Brennstoff:

1 kg Weizen hat einen Heizwert von 
4.1 kWh = 0.4 l Heizöl

Preis pro kg Futterweizen: noch (!) Fr. 0.43

Preis für 0.4 l Heizöl: Fr. 0.32

 

Wissenswertes

Saatzeitpunkt

Mitte Oktober bis Mitte November

Pflanzdichte

300-500 Körner/m2

Saattiefe

2 bis 4 cm

Nährstoffbedarf pro ha

140 kg Stickstoff, 60 kg Phosphor, 80 kg Kali, 15 kg Magnesium

Unkrautbekämpfung

Chemisch oder mechanisch mit Striegel

Krankheiten und Schädlinge

Verschiedene Krankheiten wie Halmbruch, Mehltau, Gelb- und Braunrost, Spelzenbräune oder Schädlinge wie Getreidehähnchen oder Blattläuse können Bekämpfungsmassnahmen nötig machen

Erntezeitpunkt

Mitte Juli bis Mitte August

Verwendung

Brotweizen wird in verschiedenen Qualitätsklassen angebaut. Top-Sorten geben weniger Ertrag. Tiefere Qualitätsklassen werden zum Beispiel für die Herstellung von Biskuit benötigt.

Futterweizen liefert hohe Erträge, eignet sich aber nicht für Backwaren. Er dient als Futter für Schweine und andere Tiere.

2.  Wintergerste

Die Gerste ist eine sehr alte Kulturpflanze und stammt wie Weizen ursprünglich  aus dem vorderasiatischen Raum. Sie gehört zur Familie der Gräser. Gerste ist weniger anspruchsvoll was die Wasserversorgung anbelangt, reagiert aber empfindlicher auf Kälte (-15°C) und Schneedecke.

Gerste wird in zwei Formen angebaut: die proteinreichen, aber weniger ertragreichen zweizeiligen und die ertragreichen, aber etwas weniger proteinreichen sechszeiligen Sorten.

Aufwand und Ertrag bei einer Anbaufläche von 1 m2 Gerste

Gerste Saat-Ernte

 

Wissenswertes

Saatzeitpunkt

Mitte September bis Mitte Oktober

Pflanzdichte

175-350 Körner/m2

Saattiefe

2 bis 4 cm

Nährstoffbedarf pro ha

110 kg Stickstoff, 65 kg Phosphor, 105 kg Kali, 15 kg Magnesium

Unkrautbekämpfung

Chemisch oder mechanisch mit Striegel

Krankheiten und Schädlinge

Verschiedene Krankheiten wie Mehltau, Braunrost, Netzflecken, Rynchosporium-Blattflecken können Bekämpfungsmassnahmen nötig machen.

Erntezeitpunkt

Ende Juni bis Mitte Juli

Verwendung

Gerste wird als Futter für Schweine und andere Tiere verwendet.

3.  Dinkel

Dinkel oder Korn oder Spelz ist das Getreide für raues, niederschlagsreiches Klima. Der Dinkel ist eine sehr alte Getreideart und war bis Anfang des letzten Jahrhunderts die Hauptgetreideart in unserer Gegend.

Aufwand und Ertrag bei einer Anbaufläche von 1 m2 Dinkel

Dinkel Saat-Ernte

 

Wissenswertes

Saatzeitpunkt

November

Pflanzdichte

120-200 Fesen/m2  (1 Fese = 2-3 Körner mit Spelzen und Spindelteil)

Saattiefe

3 - 5 cm

Nährstoffbedarf pro ha

bis 100 kg Stickstoff, 55 kg Phosphor, 85 kg Kali, 15 kg Magnesium

Unkrautbekämpfung

Chemisch oder mechanisch mit Striegel

Krankheiten und Schädlinge

Dinkel ist sehr robust. Verschiedene Krankheiten wie Halmbruch, Mehltau, Gelb- und Braunrost, Spelzenbräune oder Schädlinge wie Getreidehähnchen können Bekämpfungsmassnahmen nötig machen

Erntezeitpunkt

Ende Juli bis Mitte August

Verwendung

Dinkel eignet sich vor allem zur Herstellung von flachen Gebäcken wie Lebkuchen und Biber. Auch für Spezialbrote ist Dinkel sehr beliebt. Dinkel muss entspelzt werden (= "röllen"). Spelz  = Spreu, kann  z.B. für Gesundheitskissen verwendet werden

4.  Hafer

Der Hafer stammt vermutlich dem vorderasiatischen Raum oder aus dem Mittelmeerraum. Hafer, zunächst als Ungras eingestuft, wurde zunehmend kultiviert. War früher Hafer für die "Hafermotoren" (Pferde) ein wichtiges Getreide, wird er heute nur noch sehr wenig angebaut.

Aufwand und Ertrag bei einer Anbaufläche von 1 m2 Hafer

Hafer Saat-Ernte

 

Wissenswertes (Sommerhafer)

Saatzeitpunkt

Februar - März

Pflanzdichte

350-450 Körner/m2

Saattiefe

3 bis 5 cm

Nährstoffbedarf pro ha

90 kg Stickstoff, 65 kg Phosphor, 175 kg Kali, 15 kg Magnesium

Unkrautbekämpfung

Chemisch oder mechanisch mit Striegel

Krankheiten und Schädlinge

Hafer ist sehr robust.  Getreidehähnchen können Bekämpfungsmassnahmen nötig machen

Erntezeitpunkt

Ende Juli bis Ende August

Verwendung

Futtergetreide für Pferde oder Haferflocken für Müesli (Spezialität aus Nackthafer)

5.  Triticale

Triticale ist eine junge Getreideart, die aus der Kreuzung von Weizen und Roggen entstanden ist. Damit sollten die bescheidenen Ansprüche des Roggens und die hohe Qualität des Weizens vereinigt werden. Triticale ist ein Futtergetreide.

Aufwand und Ertrag bei einer Anbaufläche von 1 m2 Triticale

Triticale Saat-Ernte

 

Wissenswertes

Saatzeitpunkt

Oktober

Pflanzdichte

300-400 Körner/m2

Saattiefe

1 bis 3 cm

Nährstoffbedarf pro ha

110 kg Stickstoff, 55 kg Phosphor, 130 kg Kali, 10 kg Magnesium

Unkrautbekämpfung

Chemisch oder mechanisch mit Striegel

Krankheiten und Schädlinge

Verschiedene Krankheiten wie Halmbruch, Mehltau, Gelb- und Braunrost, Spelzenbräune oder Schädlinge wie Getreidehähnchen oder Blattläuse können Bekämpfungsmassnahmen nötig machen

Erntezeitpunkt

Mitte Juli bis Mitte August

Verwendung

Triticale wird als Futter für Schweine und andere Tiere verwendet.

6.  Mais

Mais stammt ursprünglich aus Mittelamerika und gehört zur Familie der Gräser. Mais wird zu den Hackfrüchten gezählt.

Mais stellt hohe Ansprüche an die Temperatur und hat einen grossen Wasserbedarf. Wegen des hohen Ertragspotentials ist der Nährstoffbedarf sehr hoch. Das Talgebiet der Zentralschweiz ist hervorragend für den Maisanbau geeignet.

Anbaumethoden wie Direktsaat, Fräs- oder Mulchsaat reduzieren das Risiko von Erosion und Nährstoffauswaschung im Boden.

Aufwand und Ertrag bei einer Anbaufläche von 1 m2 Mais

Mais Saat-Ernte

 

Wissenswertes

Saatzeitpunkt

Mitte April bis Mitte Mai

Pflanzdichte

Einzelkornsaat mit 90‘000-100‘000 Körner / ha

Bodentemperatur

Mindestens 10°C in 5 cm Bodentiefe

Saattiefe

4 bis 6 cm

Nährstoffbedarf pro ha

110 kg Stickstoff, 95 kg Phosphor, 220 kg Kali, 25 kg Magnesium

Unkrautbekämpfung

Chemisch oder mechanisch mit Hackgerät

Krankheiten und Schädlinge

Geringe Bedeutung, Maisbeulenbrand, Blattfleckenkrankheit und Maiszünsler sind die wichtigsten Schaderreger

Erntezeitpunkt

Silomais Mitte September, Körnermais im Oktober

Verwendung

Körnermais: Nur die Körner werden geerntet. Diese werden in der Tierfütterung verwendet.

Silomais: Die ganze Pflanze wird geerntet, gehäckselt, siliert und ebenfalls in der Tierfütterung verwendet.

7.  Zuckerrüben

Rüben gehören zu den Gänsefussgewächsen (wie Spinat, Randen, Krautstiel) und sind Hackfrüchte. Die Rübe ist eine zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr bildet sie in ihrer Wurzel Zucker als Reserve zum Überwintern. Im zweiten Jahr bildet sie einen Samenständer und Samen für ihre Vermehrung. Der Landwirt erntet die Rübe am Ende des ersten Jahres, damit er den Zuckerertrag der Fabrik abliefern kann Rüben brauchen tiefgründige Böden. Sie kommen mit verhältnismässig wenig Wasser aus und ertragen Fröste von -3°C bis -7°C.

Aufwand und Ertrag bei einer Anbaufläche von 1 m2 Zuckerrüben

Zuckerrüben Saat-Ernte

Wissenswertes

Saatzeitpunkt

Mitte März bis Ende April

Pflanzdichte

90‘000 Pflanzen / ha

Saattiefe

2 bis 4 cm

Nährstoffbedarf pro ha

100 kg Stickstoff, 85 kg Phosphor, 370 kg Kali, 70 kg Magnesium

Unkrautbekämpfung

Chemisch oder mechanisch mit  Hackgerät

Krankheiten und Schädlinge

Wurzelbrand, Cercospora - Blattflecken oder Schädlinge wie Drahtwürmer, Erdflöhe, Schnecken, Blattläuse können Bekämpfungsmassnahmen notwendig machen

Erntezeitpunkt

ab Mitte Oktober bis November

Verwendung

Zuckerrüben werden in den Zuckerfabriken Frauenfeld und Aarberg zu Zucker verarbeitet. Rübenschnitzel und Melasse finden als Nebenprodukte in der tierischen Fütterung Anwendung

8.  Raps

Raps gehört zur Familie der Kreuzblütler und ist nahe verwandt mit allen Kohl- und Senfgewächsen. Raps ist eine Ölpflanze und zählt zu den Hackfrüchten. Früher diente sie zur Produktion von Lampenöl, heute liefert Raps ein hochwertiges Speiseöl. Raps bereichert mit  der herrlichen Blütenpracht im April/Mai die Landschaft. Raps stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum.

Aufwand und Ertrag bei einer Anbaufläche von 1 m2 Raps

Raps Saat-Ernte

Wissenswertes

Saatzeitpunkt

Ende August bis Mitte September

Pflanzdichte

30 - 50 Körner /m2

Saattiefe

1-3 cm

Nährstoffbedarf pro ha

140 kg Stickstoff, 65 kg Phosphor, 110 kg Kali, 15 kg Magnesium

Unkrautbekämpfung

Chemisch oder mechanisch mit Striegel/Hackgerät

Krankheiten und Schädlinge

Viele verschiedene Krankheiten wie Wurzelhals- und Stängelfäule, Rapskrebs, Kohlhernie, Rapsschwärze und Schädlinge wie Rapsglanzkäfer, Rapsstängelrüssler, Rapserdfloh, Kohlschotenrüssler, u.a. können Bekämpfungsmassnahmen notwendig machen

Erntezeitpunkt

Mitte Juli

Verwendung

Raps ist die wichtigste Ölsaat in der Schweiz. Das Rapsöl gehört aus Sicht der Ernährungswirtschaft zu den wertvollsten Speiseölen überhaupt, vor allem dank dem hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Vitamin E. Raps liefert als Nebenprodukt auch hochwertiges Futtereiweiss in Form von Presskuchen.

9.  Kartoffeln

Die Kartoffel ist eine Hackfrucht und gehört zu den Nachtschattengewächsen (wie Tomaten und Auberginen). Ihren Ursprung hat sie in den Randzonen der Anden in Südamerika. Kartoffeln benötigen ein ausgeglichenes Klima mit genügend Wasser und nicht allzu hohen Temperaturen. Kartoffeln haben eine recht kurze Vegetationszeit und können deshalb auch in hohen Lagen angebaut werden.

Aufwand und Ertrag bei einer Anbaufläche von 1 m2 Kartoffeln

Kartoffeln Saat-Ernte

Wissenswertes

Saatzeitpunkt

Anfang März (unter Folien) bis Ende April

Pflanzdichte

450 bis 650 Knollen/Are

Saattiefe

12 bis 15 cm

Nährstoffbedarf pro ha

120 kg Stickstoff, 85 kg Phosphor, 450 kg Kali, 25 kg Magnesium

Unkrautbekämpfung

Chemisch oder mechanisch mit Striegel/Hack- und Häufelgerät

Krankheiten und Schädlinge

Rhizoctonia, Kraut- und Knollenfäule oder Schädlinge wie Kartoffelkäfer machen Bekämpfungsmassnahmen notwendig

Erntezeitpunkt

Ab Juni bis September

Verwendung

Kartoffeln werden für den Frischkonsum oder für Verarbeitungsprodukte (Chips, Pommes frites etc.) verwendet. Der Sortierabgang dient als Viehfutter oder nach dem Dämpfen als Schweinefutter.

10.  Eiweisserbsen

Die Eiweisserbsen sind grosskörnige Leguminosen. Es ist die gleiche Art wie im Hausgarten.  Für die Landwirtschaft wurden Sorten gezüchtet, die sich für die Tierfütterung und die maschinelle Ernte eignen. Leguminosen leben in Symbiose mit Knöllchenbakterien, welche Luftstickstoff in pflanzenverfügbaren Stickstoff umwandeln.

Aufwand und Ertrag bei einer Anbaufläche von 1 m2 Eiweisserbsen

Eiweisserbsen Saat-Ernte

Wissenswertes

Saatzeitpunkt

März - April

Pflanzdichte

80 - 100 Körner / m2, 225 - 275 kg/ha

Saattiefe

3 - 4 cm

Nährstoffbedarf pro ha

0 kg Stickstoff, 80 kg Phosphor, 155 kg Kali, 20 kg Magnesium

Unkrautbekämpfung

Chemisch oder mechanisch mit Striegel oder Hackgerät

Krankheiten und Schädlinge

Blattrandkäfer, Blattläuse, Welkekrankheiten, falscher Mehltau und Grauschimmel können auftreten. Eine Anbaupause von mindestens 6 Jahren zwischen Erbsen ist zwingend.

Erntezeitpunkt

Juli

Verwendung

Eiweisserbsen werden als Tierfutter eingesetzt, sie sind vor allem im Schweinefutter sehr beliebt.

11.  Ackerbohnen

Die Ackerbohne ist eine grosskörnige Leguminose. Es ist die gleiche Art wie im Hausgarten.  Für die Landwirtshaft wurden Sorten gezüchtet, die sich  für die Tierfütterung und die maschinelle Ernte eignen. . Leguminosen leben in Symbiose mit Knöllchenbakterien, welche Luftstickstoff in pflanzenverfügbaren Stickstoff umwandeln.

Aufwand und Ertrag bei einer Anbaufläche von 1 m2 Ackerbohnen

Ackerbohnen Saat-Ernte

Wissenswertes

Saatzeitpunkt

Februar - März

Pflanzdichte

40 - 50 Körner/m2, 200 - 250 kg/ha

Saattiefe

5 - 8 cm

Nährstoffbedarf pro ha

0 kg Stickstoff, 70 kg Phosphor, 175 kg Kali, 25 kg Magnesium

Unkrautbekämpfung

Chemisch oder mechanisch mit Striegel oder Hackgerät

Krankheiten und Schädlinge

Schokoladenfleckenkrankheit und Blattläuse

Erntezeitpunkt

August

Verwendung

Ackerbohnen werden als Tierfutter eingesetzt, sie sind vor allem im Schweinefutter sehr beliebt.

 

nach oben

« vorige Seite

nächste Seite »